1907 Anfänge des Rad- und Motorsports unter der Schirmherrschaft im „Rad-Kraftfahrerverband Solidarität“
1956 – Offizielles Gründungspapier im Gasthaus zum Goldenen Ochsen in Ziegelhausen – Zusammenschluss des 1933 verbotenen Vereins „Solidarität“
Der Verein führt den Namen „Rad- und Motorsportclub“.
Der ehemalige Radfahrverein tritt 1956 als Unterabteilung in den RMSC ein. (Dieses Gründungspapier ist auch der Anlass des 50jährigen Jubiläums im Jahre 2006)
Am 08.11.1961 wird eine Satzung verabschiedet. Der Verein führt den Namen
„Motorsport-Club Ziegelhausen e.V.“, wird ins Vereinsregister in Heidelberg eingetragen und gibt als Zweck „die Weiterführung der Tradition des im Jahre 1907 gegründeten „Radfahrervereins Solidarität“ an. Der Verein dient der Ausübung des Motorsports, Radsports, Rollschuhlauf, Verkehrserziehung, gemeinsamer Ausfahrten und Pflege der Geselligkeit.
Von 1963 bis 1966 errichteten 40 Mitglieder in 3780 freiwilligen Arbeitsstunden ihr Clubhaus im Kreuzgrund, das von 1970 bis 1974 erweitert wird.
1966 beschließt man den Anschluss an den ADAC. Die Aufnahme erfolgt im Oktober 1966 und der Verein nennt sich „Motorsportclub Ziegelhausen e.V. im ADAC“
Bis in die 70erJahre liegen die sportlichen Aktivitäten im Bereich Kunstradfahren, Rollschuhfahren und Motorradausfahrten. Ab 1970 wurden Orientierungsfahrten für Automobile organisiert. Daraus entstand in den folgenden Jahren die „Neckar-Elsenz-Fahrt“ eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem ASC Neckargemünd.
Von 1977 bis 1981 führte der Ziegelhäuser Club Zuverlässigkeitsfahrten für Motorräder auf dem Hockenheimring durch, zweimal zählte die Veranstaltung zur Deutschen Meisterschaft.
Im Jahr 1980 begann beim MSC die große Zeit des Rallye Sports. Die Rallye „Schloss Heidelberg“ wurde mit der Teilnahme von Walter Röhrl 1984 und dem DM-Prädikat 1985 gekrönt. In den Jahren 1986 bis 1988 wurde diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der RTG Esslingen als „Rallye Baden-Württemberg“ fortgesetzt, die in den beiden letzten Jahren ebenfalls zur Deutschen Meisterschaft gewertet wurde.
Bis weit in die 90er nimmt eine junge und begeisterte Schar MSCler an Rundstreckenrennen auf dem Hockenheim- und Nürburgring, Orientierungsfahrten und Rallyemeisterschaften teil.
Besonders zu erwähnen ist auch Horst Hoffmann, als Talent im Motorrad-Trial. Er gewinnt 1988 den Federations-Cup, wird mehrmals Deutscher Meister und betreibt diesen Sport bis weit ins Jahr 2000.
Da es ab Mitte der 80er bis 90er Jahre aufgrund der Ölkrisen und Umwelt-schutzauflagen für den MSC zunehmend schwieriger wird, motorsportliche Veranstaltungen durchzuführen, und auch für den Nachwuchs ein Programm zu gestalten, befasst sich der MSC seit 1985 – ausgelöst durch Gerd Merkel - mit dem Fahrrad-Trial-Sport. Herausragend sind in diesem Zusammenhang die Organisation der Weltmeisterschaften 1988, 1989 und 1991 beim Köpfel in Ziegelhausen zu nennen.
Von 1985 bis 1997 gibt es eine starke Jugendgruppe im Fahrradtrial. Die Jugendlichen nehmen an regionalen- und überregionalen Meisterschaften sowie an Weltmeisterschaften teil. Gerd Merkel wird mehrmals Deutscher Meister und Vizeweltmeister. Christian Weber wird 1997 in Frankreich Juniorenweltmeister mit dem 20“-Rad und holt gleichzeitig mit dem Mountainbike 26“ die Bronzemedaille.
Da man aber auch im Fahrradsport 1991 aus Umwelt- und Naturschutzgründen Schwierigkeiten mit der Stadt Heidelberg bekommt, ist es nicht mehr möglich in Ziegelhausen Fahrrad-Trial-Veranstaltungen durchzuführen. Durch die Kooperation mit einem Nachbarverein - dem Motorsportclub Dossenheim – gelingt es 1992 ein Gelände zur Verfügung zu bekommen. So ist man am Ort sportlich nicht mehr vertreten. Man richtet jedes Jahr eine Fahrrad-Trial-Veranstaltung aus und die Jugendlichen des MSC Ziegelhausen erreichen weiterhin die 1. Plätze in den unterschiedlichen Klassen und Wertungen.
Mit der Beendigung der sportlichen Laufbahn von Gerd Merkel im Jahr 1997 und Christian Weber im Jahr 1999 endet für lange Zeit die Jugendarbeit im Verein. 2001 nimmt Benjamin Schork - der bereits mit 7 Jahren schon einmal mit dem Trial fahren angefangen hatte und sich dann aber doch fürs Fußballspielen entscheidet – wieder sein Fahrrad in die Füße und beginnt mit 18 Jahren noch einmal mit dem Trial Sport. Wie von selbst gestaltet sich um ihn ein Jahr später eine große Gruppe von Jugendlichen, die Spaß an diesem Sport haben. Er betreut die Jugendlichen als Trainer, begleitet sie zu den Wettkämpfen und engagiert sich voll für diesen Sport.
In den 90er und 2.000er Jahren beginnt die Wiederentdeckung der alten Motorsport-Leidenschaft. Viele der ehemaligen aktiven Mitglieder sind in die Jahre gekommen und die Teilnahme an Veranstaltungen ist schon lange Vergangenheit. Für den einen oder anderen ist das der Einstieg in den historischen Sport. Man erwirbt ebenfalls in die Jahre gekommene Fahrzeuge im Zweirad- und Vierradbereich und beginnt des Öfteren mit jahrelanger Restaurationsarbeit.
Im gesellschaftlichen Bereich versucht man die Zusammengehörigkeit der Mitglieder zu fördern. So werden Grillfeste, gemeinsame Wanderungen und Vereinsausflüge, Besuch von Motorsportveranstaltungen oder Weihnachtsmärkten in den Fokus gerückt.